Worte wie Transformation und Erwachen werden in der spirituellen Welt schon fast inflationär benutzt. Sie klingen wie große unerreichbare Begriffe, als bräuchte es Jahrzehnte lange harte Arbeit, um dort hinzugelangen. Doch was wäre, wenn es leicht und lebensnah, in jedem Moment möglich ist? Ich lade dich von ganzem Herzen ein, dich zurückzulehnen und dein Herz weit aufzumachen. Und beginne zu fühlen, wie kostbar es ist, dass es dich gibt. Wir sind auf diesem Planeten gelandet, um ein Leben in Freude zu führen, um füreinander da zu sein und das Leben zu ehren. Die gottgegebene, wunderschöne Fähigkeit des Wandels liegt in uns, und in allem, was lebendig ist. Der Regenwurm, er verwandelt organische Abfällen in „schwarzes Gold“ – in Humus, fruchtbarster Erde. Eine Schnittwunde an deinem Finger heilt einfach, weil die Selbstheilungs- und Reparaturmechanismen deines Körpers unfassbar intelligent sind. Aus einem winzigen Samen, der alle Informationen in sich trägt, entsteht ein großer, stattlicher Baum. Mit dem Licht erwacht ein neuer Tag und die Knospe öffnet sich zur Blüte. Im Kreislauf des Lebens erneuern sich permanent deine Zellen. Wir alle sind von Hause aus bereits meisterliche „Transformer“. Jesus verwandelte Wasser zu Wein und wenn wir ihn trinken, wird er wieder zu Wasser. Du tanzformierst die ganze Zeit, ob es dir bewusst ist oder nicht. Ich lade dich ein, es bewusst zu tun, denn dein Erwachen verzaubert Leben.
Wurzeln der Freiheit
Als alte Gärtnerseele ist es mir unbegreiflich, warum Menschen glauben, man müsse Bäume beschneiden, damit sie die „richtige“ Form bekommen. Betrachte einmal die wunderschöne erhabene Architektur und Statik eines freistehenden Baumes. Sie ist in sich vollkommen und perfekt ausgewogen. Eine wahre Augenweide für Geist und Seele, eine in sich ruhende, pure Kraft. In dem Moment, wo wir sagen, so wie du bist, bist du nicht richtig, stecken wir in einem Teufelskreis. Denn, wird ins alte mehrjährige Holz geschnitten wird der Baum das, was man ihm weggenommen hat, versuchen zu ersetzten und an der Schnittstelle kommen nicht einer, sondern sogar drei bis zehn neue Triebe heraus. Jetzt ist man gezwungen immer und immer wieder zu schneiden, denn in jedem einzelnen Trieb ist die Architektur eines vollständigen Baumes enthalten. Die Wunde wird zur Sollbruchstelle und die Krone würde unter ihrer Last auseinanderbrechen. So entsteht aus Druck potenzierter Gegendruck, denn die Sehnsucht zu leben ist stärker, als jede Maßnahme des „Kleinhaltens“. Ein verwundeter Baum ist für mich ein schreiendes Mahnmal, eine Spiegelung dessen, wie blind und achtlos wir mit unserer wahren Natur und Größe umgehen und uns von den Wurzeln der Freiheit abschneiden.
Die eigenen Bedürfnisse ehren und achten
So wie wir die Bedürfnisse eines Baumes erkennen und achten können, können wir die Information der Ganzheit, die tief in uns verankert ist, wahrnehmen und ehren. Aus Trennung entsteht Verbundenheit, wenn du in deinem Körper zuhause bist, wenn du dich fühlst, dich wahrnimmst, lebendig bist. Dann spürst du die feinen Signale deines Körpers, zum Beispiel wenn du zu lange am PC sitzt und es Zeit wird, eine Pause zu machen. Früher habe ich oft gedacht, ich mache dass noch schnell fertig und bin über meine Grenze hinweggegangen. Heute stehe ich auf und folge dem Ruf meines Körpers, mich zu bewegen und am Ende bin ich sogar schneller fertig, denn erschöpft geht es meist nur zäh und mühsam voran. So verwandeln wir das Sein und tun die Dinge nicht mehr mit zusammengebissenen Zähnen, sondern gehen Hand in Hand mit unserem Seelenlicht und das Leben beginnt gelassen zu funkeln.
Ein Erwachen im Baum
Wenn mein Rücken zwickt und zwackt, gehe ich raus in die Natur. Lehne meinen Rücken an den kräftigen Stamm eines (Walnuss-) Baumes. Ich schließe meine Augen und spüre, wie mein Körper sich am Stamm entlang bewegt und sich wie eine Raupe genüsslich räkelt und streckt. Es dauert nicht lange und mein Rücken ist frei. Kraft und Stabilität des Baumes sind in mir. Jede Zelle ist auf Liebe codiert. Sie unterstützen dich. Fühle, wie Freude deine Selbstheilungskräfte aktiviert. Es braucht den Kontakt und die gefühlte Verbindung zur inneren Welt in deinem Körper. Wenn gerade kein Baum zur Verfügung steht so kannst du dich in diesem Moment mit deiner Vorstellungskraft satt an einen kräftigen Baumstamm anlehnen. In Stille verweilen oder auch in den Baumkörper hineingehen, als wäre er deine schützende Hülle. Lass von hier aus deine Wurzel sich tief in der Erde verankern und deine Krone sich weit und genüsslich nach oben hin ausbreiten und entfalten. Fühle deine Aufrichtung und Stabilität, aufgespannt zwischen Himmel und Erde. Der Wind, der Atem des Lebens, berührt dich sanft, er wiegt und umschmeichelt dich, flüstert zu dir, weint und lacht mit dir, küsst dich liebevoll… Lösende, tanzende Freiwinde-Bewegungen entwickeln sich spielerisch aus sich selbst heraus. Nimm wahr, was auf deiner Reise geschieht…
Innere Ordnung durch Zentrierung
Egal was du tust, finde eine Verbindung. Tue es mit Liebe, mit deinem Enthusiasmus, deiner Leidenschaft und Freude, durchdringe es ganz. Routinen helfen für einen besseren Start in den Tag. Kreiere deine ganz eigene Morgen-Routine. Was tut dir gut? Finde eine Möglichkeit, die dich zentriert und dich nach Hause holt. Hier sind ein paar wirksame Routinen, die dich auf den bevorstehenden Tag prima einstimmen und er bekommt von vornherein eine positive Ausrichtung. Trinke heißes Wasser, meditiere, bewege dich, mach Yoga, geh raus in die Natur, schreibe… Schaue, was für dich stimmig und richtig ist und dir hilft, behutsam das Tor zu deinem inneren Frieden zu öffnen. Denn alles was du mit Hingabe und Liebe tust, ist ein Ausdruck von Licht. Es wird sichtbar, zum Beispiel, wenn du dir ein schönes Zuhause kreierst, einem Beruf nachgehst, der dich und andere Menschen erfüllt, ein leckeres Essen zauberst, du wertschätzend zu dir und anderen Menschen bist. Das klingt simpel und zu schön, um wahr zu sein? Es ist einfach! Einfachheit ist die Sprache des Wesentlichen. Wann immer wir liebend, klar und aufrecht, im Zeichen des Guten, unterwegs sind, mehrt sich das Licht auf dieser Welt. Es befindet sich nicht außerhalb von dir. Es ist in uns beheimatet und leuchtet in jeder Zelle. Kannst du es vor deinem inneren Auge in dir wahrnehmen? Das Licht verkörpert sich in uns und bekommt durch unser Sein und Handeln einen ganz konkreten Ausdruck. Lass uns mit Kleinigkeiten beginnen und das Leben verändern. Wenn du spazieren gehst, sammle z.B. frische Wildkräuter, die deinen Körper erquicken oder nimm eine Tüte mit und sammle Müll ein. Wo du auch langgehst, lass hinter dir, vor dir, neben dir, über dir und unter dir Schönheit, Ordnung und Klarheit entstehen.
Unsere ursprüngliche Essenz
Lass uns Frieden schließen und bedingungslos JA sagen zu dem Leben auf dieser Erde in ihrer Dualität. Das „Rausfallen“ aus dem Paradies öffnet uns die Augen und schenkt uns das Bewusstsein zu erkennen, dass wir im tiefsten Kern Einheit sind. Wir haben immer die Option anzuerkennen, was uns im Leben wiederfahren ist und die Erfahrung zu transformieren und unsere Gefühle zu verändern – wenn wir das wollen. Herausforderungen, Schicksalsschläge, die Corona-Epoche beherbergen einen Schatz, der uns auffordert aufzumachen, uns weit zu machen, um über unsere Begrenztheit hinauszuwachsen. Angst zu überwinden, bedeutet Mut. Nach meinen Fahrradunfällen habe ich ein Sicherheitstraining gemacht. Wenn ich heute die Berge des Siebengebirges hinuntersause, singe ich lauthals und voller Inbrunst. Meine Seele jubiliert und feiert mit mir gemeinsam diesen befreienden Wandel. Wenn durch Vertrauen und Glauben aus Angst, heilsame Zuversicht wird, geschieht Transformation. Jedes mal, wenn aus deiner Wut auf eine Person Mitgefühl wird, transformiert du. Wenn aus Enttäuschung eine neue Erkenntnis erwächst, transformierst du. Wenn aus einer Empörung über eine Sache, einen Umstand oder eine Person Verständnis wird, transformiert du. Wenn wir alle Widerstände aufgegeben haben, sind wir ganz erwacht. Kampf hält uns fest und senkt uns und unsere Energie auf eine niedrige Frequenz. Die Erlösung liegt in der Annahme unserer inneren Dunkelheit. Wir erlösen sie durch Annahme, geben das Urteilen auf. Wir lassen uns und andere sein. Wir sind. Wir sind Gelassenheit. Wir wandeln unseren Fokus vom Mangel zum Überfluss, vom Leiden zur Freude, von der Last zu Leichtigkeit. Wir verstehen, dass alles heilig ist – auch wir selbst. Wir schauen wohlwollend auf die Materie, durch die Wahrheit, die in unserem Herzen lebt und nicht mit einem kritischen Verstand. Wir erkennen, dass die niederschwingende Materie voller Schmerzen, Leid und Pein ist. Dass sie solange unser Feind ist, solange wir sie nicht als heilig ansehen. Solange wir uns nicht als heilig ansehen. Wir begreifen, dass das Universum uns liebt, dass alles was geschieht seinen tieferen Sinn hat. Dass alles Negative, was uns geschieht, uns nur deswegen geschieht, um zu heilen. Integrierendes Denken heilt uns, denn die Wurzel unserer “Krankheit“ ist Trennung, Abspaltung, Separation. Sobald wir uns immer wieder mit der Quelle verbinden, wissen wir das, ohne einen Zweifel. Die Aufhebung der Trennung ist die Heilung der Materie. Und die Heilung der Materie ist unsere eigene Heilung. Weil wir alle abgespaltenen Teile wieder integriert haben, sind wir ganz geworden. Solange wir in einem Körper sind, tragen wir das Potential in uns, zu heilen. Eigenschaften wie Mut, Integrität, Weisheit, Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Freundlichkeit. Aber auch Abgrenzung, Beharrlichkeit und Eintreten für Andere. Um in eine neue Daseinsform einzutreten, braucht es deine ganze geheilte Menschlichkeit, Barmherzigkeit und ein tiefes Wohlwollen, für jede Kreatur. Dann schwingst du in der Frequenz der neuen Erde. Dann erschaffst du die neue Welt durch ein neues Gleichgewicht deiner geheilten Emotionen.
Altes und Neues ist gerade ganz nah beieinander. Alte verdorrte Grashalme stehen neben dem saftigen Grün, das im Frühling durch die Erde empordrängt. Und wir befinden uns genau in diesem Übergang, wo beides gleichzeitig da ist. Und wir dürfen uns in das Neue hinein bewegen und das Alte gehen lassen. Finde Möglichkeiten, wie etwas leichter gehen kann – körpernah, freudvoll. Entdecke, was für dich funktioniert und möglich ist. Zeige dich so wie du bist, mit all deiner Verletzlichkeit, mit deiner Wärme und Leidenschaft.
Wir kämpfen nicht mehr – wir tanzen unser Leben in Freude.
Bild von Rudy and Peter Skitterians auf Pixabay
Liebe Petra! Was für ein gelungenes Osterüberraschungsnest mit positiven Gedanken zur Öffnung und unser Leben so anzunehmen, wie es ist mit Respekt für die Natur und unsere Mtmenschen!
Liebe Petra, jeden Monat bin ich gespannt auf Deinen Blog. Ihn zu lesen ist für mich so verzaubernd, stimmig, logisch und vorallem beruhigend. Und weißt du was, weil ich Dich persönlich kenne und auch Deine Stimme, habe ich immer das Gefühl, Du liest mir vor.
Liebe Petra, du lebst es. Schön dich zu kennen