Was, wenn eine sanfte Berührung nicht nur den Körper, sondern auch dein ganzes Leben verändern könnte? In dieser Podcastfolge erwartet dich ein inspirierendes Gespräch mit Martin Heigl. Seit über drei Jahrzehnten begleitet er Menschen mit TRAGER® und teilt seine Erfahrungen über Leichtigkeit, Bewusstsein und die Kunst der Resonanz.

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Petra: Herzlich willkommen bei Vom Leben berührt – deinem Podcast für transformative Körperarbeit. Ich bin Petra – TRAGER®-Instruktorin, Seminarleiterin und Wegbegleiterin für Menschen und Bodyworker, die sich tiefer mit ihrem Körper, dem Leben und sich selbst verbinden möchten.

Heute nehme ich dich mit in ein Gespräch mit Martin Heigl. Er hat Anthropologie und Indologie studiert, ist Yogalehrer und staatlich geprüfter Masseur. Doch seine eigentliche Leidenschaft gehört seit über 34 Jahren der TRAGER®-Körperarbeit: In seiner Praxis in Erlangen und München begleitet er Menschen dabei, mehr Leichtigkeit, Bewusstsein und Bewegungsfreude in ihr Leben zu bringen. Seit bereits 24 Jahren begeistert er als Instructor, Anatomie- und Mentastics-Lehrer angehende Praktiker*innen in der TRAGER®-Ausbildung – und verbindet dabei fundiertes Wissen mit einer spürbaren Freude an Bewegung und innerer Freiheit.
Wir sprechen darüber, wie TRAGER® sein Leben geprägt hat – und warum Mentastics und Anatomie für ihn keine trockenen Begriffe sind, sondern Schlüssel zu mehr Bewusstsein und Leichtigkeit.

Wie alles begann – meine erste Begegnung mit TRAGER® 

Petra: Herzlich willkommen, lieber Martin. Schön, dass du da bist und wir heute miteinander sprechen können. Heute ist Premiere, denn es ist der erste Videopodcast. Bislang war alles nur eine Audioaufzeichnung, und so ist es einfach unmittelbarer: Man kann sich sehen, und das schafft eine größere Nahbarkeit.
Wir beide haben uns 2002 kennengelernt, als ich mein Level 1 in Bad Honnef gemacht habe. Du warst damals angehender Instructor und wurdest von Fabienne aus Frankreich supervidiert. Das war unser erster Berührungspunkt. Heute bin ich selbst TRAGER®-Instruktorin und unterrichte diese wundervolle Arbeit. Es freut mich sehr, dich hier zu haben, denn du bist sowas wie ein Urgestein. Du hast die allerersten Anfänge in Deutschland miterlebt, warst in Amerika, hast Milton Trager selbst erlebt und kennst all die Menschen, die diese Arbeit als Pioniere vorangetrieben haben. Wenn du magst, stell dich doch gerne vor und erzähle uns, wie dein Weg sich entfaltet hat – und was TRAGER® für dich bedeutet, damals und heute.
Martin: Danke, Petra, ich freue mich sehr, dass wir jetzt hier sitzen. Und ja – das ist tatsächlich das erste Mal, dass ich so ausführlich vorgestellt werde. Es klingt schön, was du sagst, und zugleich frage ich mich: Wer bin ich eigentlich? Was bleibt von all dieser Vergangenheit?
Eine kleine Korrektur: Ich habe Anthropologie, Indologie, Asienkunde und Buddhismus studiert – das Studium aber nicht abgeschlossen. Während meiner Yogalehrerausbildung in Indien hatte ich eine so starke Vision, dass ich wusste: Ich muss etwas mit den Händen machen.

Wie eine Vision in Indien meinen Weg zu TRAGER® öffnete

Martin: Während meiner Yogalehrerausbildung in Indien gab es eine prägende Erfahrung. Wir haben die ganze Nacht im Tempel gesungen – „Om Namo Narayanaya“. Ich hatte schon mehrere Fastentage hinter mir. Nach stundenlangem Singen und Atmen kam plötzlich Bewegung in meinen Körper, und ich hatte das Gefühl, als ob Sonnen in meinen Händen strahlen würden. Ich lief durch den Tempel, so voller Energie, dass die anderen sich irgendwann gestört fühlten und mich hinausführten. Sie übergossen mich mit Wasser, um mich wieder zu erden. Doch in mir blieb dieses Gefühl: Ich muss etwas mit meinen Händen machen.
Zurück in München saß ich oft in der Bibliothek des Indologischen Instituts. Aber je mehr ich las, desto klarer wurde: Bücher allein reichen mir nicht. Ich muss mit den Händen arbeiten. So kam ich in die Münchner Helmrich-Massageschule – und dort begegnete mir zum ersten Mal TRAGER®.
In der Münchner Massageschule begegnete ich zum ersten Mal der TRAGER®-Arbeit. Als Sigrid hereinkam, riefen alle: „Der Martin soll sich hinlegen, der ist wie Gummi!“ Denn ich war bekannt für meine Yogapraxis – in den Pausen machte ich Kopfstand, war im Lotussitz oder Spagat, völlig in die Übungen vertieft.
Also legte ich mich auf die Liege, und Sigrid begann mich sanft zu bewegen. Zu meiner Überraschung erlebte ich mich wie ein „Hartgummibrett“. Obwohl ich die spektakulärsten Asanas beherrschte, war mein Körper in der Tiefe starr. Ich konnte mich nur willentlich dehnen, aber nicht loslassen. Diese Erkenntnis traf mich tief.
Am selben Abend, kurz vor dem Einschlafen, geschah etwas Unerwartetes: Es war, als hätte mich ein Schlag zwischen den Schulterblättern getroffen. Erst dachte ich an eine Explosion im Haus. Doch je mehr ich lauschte, desto deutlicher spürte ich: Es schwingt in mir. Die ganze Nacht hörte es nicht auf. Und am nächsten Morgen wusste ich: Ich muss herausfinden, was es mit dieser TRAGER®-Arbeit auf sich hat. Dieses Schwingen begleitet mich bis heute.

Petra: Eine eindrückliche Geschichte. Und die Frau, die dich damals behandelt hat, war niemand Geringeres als Sigrid Salkowitz – die „Grand Dame“ in Deutschland, die TRAGER® hierhergebracht hat. Welch ein Glück, dass ihr euch zu diesem Zeitpunkt begegnet seid. Hast du dann deine Massageausbildung abgeschlossen?
Martin: Ja, die habe ich abgeschlossen. Aber ich bin nie ein „klassischer Masseur“ geworden, der Symptome repariert. Durch meinen Weg aus dem Yoga, wo viel Wissen da ist, bin ich in den TRAGER®-Ansatz hineingewachsen, wo vor allem gefragt wird: Wie möchte es sein? Welche Bewegung wünscht sich der Körper? Das Konzept ist nicht festgelegt, sondern individuell ausgerichtet.
Über Sitzungen, die ich bekam und selbst gab, habe ich meinen zuvor so „starren Yogakörper“ nach und nach aufgelöst. Für mich war das ein tiefes Erlebnis von Transformation und Heilung.

Die Kraft offener Fragen und die Leichtigkeit der Berührung

Martin: Was mich von Anfang an fasziniert hat, ist diese Qualität der offenen Frage in der TRAGER®-Arbeit. Statt dem Körper etwas vorzugeben, lade ich ihn ein: Wie möchte es sein? Welche Bewegung wünscht er sich? Dadurch öffnen sich Türen – ganz anders, als wenn sofort ein Ziel oder eine Korrektur im Raum steht.
Über die Jahre habe ich erfahren: Je mehr Sitzungen ich gebe, desto freier wird auch mein eigener Körper. Das war eine frühe Erkenntnis – dass ich durch die Arbeit nicht erschöpft, sondern genährt werde. Selbst schwere oder sehr feste Körper kann ich mühelos begleiten, ohne mich dabei zu verausgaben. Und genau das gebe ich auch an meine Schüler weiter: Dass TRAGER® nicht nur eine Methode ist, sondern eine Lebenshaltung.
Petra: Das finde ich so wertvoll. Ich erlebe es ähnlich: Wenn ich die Aufmerksamkeit nicht nur nach außen richte, sondern selbst mit im Boot bin, entsteht Resonanz. Meine Hände fragen nach Weichheit und Offenheit – und genau dadurch kann Veränderung geschehen.
Martin: Ja, das bringt es gut auf den Punkt. Es ist nicht leicht, das zu erklären, weil es eben nicht eine Technik ist, die man einfach anwendet. Es ist ein Weg, der bei uns selbst beginnt. Viele Weisheitslehren sagen etwas Ähnliches: dass Heilung und Erkenntnis aus dem eigenen Gewahrsein erwachsen.

Vom Loslassen zum Selbst – ein Weg in die Verbundenheit

Martin: In den letzten Jahren habe ich immer deutlicher verstanden: Was mit Lockerung oder Körperarbeit beginnt, führt eigentlich zu einem Weg zum Selbst. Am Ende bleibt ein reines Gewahrsein, das schon immer da war – ohne Eigenschaften, ohne Rollen. Von Anfang an haben wir dieses Gewahrsein in uns, auch wenn wir es oft überdecken.
Diese Erfahrung ist für mich sehr groß und erhebend. Und ich glaube, es ist ein Prozess, der nie endet. Milton Trager beschreibt das ja auch: dass sich Bewusstsein und Leichtigkeit immer weiter vertiefen können. Für mich persönlich hat es viele Jahre gebraucht, bis ich das wirklich in dieser Tiefe glauben konnte – weil ich es selbst erfahren habe.
Natürlich bringe ich meine Themen mit – Bindungsmuster, alte Verletzungen, Widerstände. Aber mitten in diesem menschlichen Dasein gibt es diese besonderen Momente: wenn in einer Sitzung oder in einem Kurs plötzlich ein Feld von Verbundenheit entsteht. Wenn zwei Menschen das Gleiche fühlen – ohne Dünkel, ohne Rollenbilder. Solche Augenblicke sind für mich ein seltenes Geschenk.
Petra: Ja, das kenne ich gut. Dieses Gefühl echter Resonanz, das über Technik oder Methode hinausgeht, ist für mich auch das Kostbarste.
Martin: Genau. Und deshalb glaube ich, dass TRAGER® nicht nur Körperarbeit ist. Es ist eine Schule der Wahrnehmung, ein Weg der Integration – letztlich eine Praxis, die uns dem näherbringt, was wir ohnehin sind.

Lehren heißt schenken – von der eigenen Erfahrung zur Leichtigkeit

Petra: Für mich ist es eine große Freude, das, was ich selbst erfahren habe, weiterzugeben. Besonders das Element der Leichtigkeit: Dass Körperarbeit nicht anstrengend sein muss, sondern frei macht. Ich erlebe oft, dass Schüler zunächst mit der Haltung kommen: „Ich will dem anderen etwas Gutes tun.“ Dabei richten sie ihre ganze Aufmerksamkeit nach außen. Im TRAGER®-Ansatz lade ich sie ein, auch sich selbst mitzunehmen. In Resonanz zu gehen. Mitzuschwingen. Dadurch entsteht erst die Tiefe in der Berührung, erst die Empfindungsfähigkeit in den Händen. Wenn ich selbst innerlich weich werde, kann auch der andere diese Weichheit spüren.
Martin: Ja, das verändert alles. Ich habe es oft erlebt, dass Studierende plötzlich merken: „Ich muss gar nicht kämpfen.“ Sie lernen, aus einer inneren Qualität heraus zu arbeiten – und genau dadurch entsteht echte Wirkung.
Petra: Genau. Eine Studentin erzählte mir, dass sie als Physiotherapeutin seit sie TRAGER® kennt, viel weniger Mühe hat. Früher war es harte Arbeit, Verspannungen zu lösen. Jetzt fühlt es sich an, als dürfe es von selbst geschehen. Das ist für mich das Schöne an dieser Arbeit: Sie schenkt nicht nur den Klient*innen etwas, sondern auch mir selbst. Ich nehme mich mit auf die Reise. Und dadurch wird auch mein eigenes Leben leichter.

Mentastics leben – die Weisheit des Körpers entdecken

Martin: Für mich sind die Mentastics heute fast ein Lifestyle – nicht einfach Übungen. Sie sind Ausdruck einer Haltung zum Leben: loslassen, spüren, wahrnehmen. Was soll das schon für eine Übung sein – den Arm fallen lassen, einen Schritt weich setzen, sanft einsinken? Und doch steckt darin alles.
Am Anfang habe ich sie als Lockerungsübungen verstanden, vielleicht als Möglichkeit, beweglich zu bleiben oder nicht zu altern. Doch mit der Zeit habe ich erkannt: Jede kleine, angenehme Bewegung prägt unser Körperbild im Gehirn und damit auch unser Selbstempfinden. Diese Erfahrungen bauen uns von innen auf – sie machen uns zu dem, wer wir sind.
Je mehr ich diese Qualität wahrnehme, desto näher komme ich einer Selbstwahrnehmung, die keine Eigenschaften braucht, sondern einfach da ist. Mentastics sind für mich deshalb ein Abbild der Wirklichkeit – eine Praxis, die uns tiefer in das führt, was wir im Kern schon immer waren.
Wenn ich anderen erkläre, wie Mentastics funktionieren, sehe ich oft, wie sich ihre Haltung verändert. Sie spüren plötzlich: Das ist nicht etwas, das ich „machen“ muss. Es geschieht. Und genau darin liegt die Kraft.
Petra: Das klingt, als würdest du sagen: Mentastics sind eine Brücke zum Sein?
Martin: Ja, genau. Mit jeder Bewegung nähere ich mich einem tieferen Gewahrsein an. Und irgendwann ist es nicht mehr die Bewegung, die zählt, sondern das reine Bewusstsein, das sie trägt. Das ist für mich der Kern.
Viele Weisheitslehren sprechen von diesem Zustand: von einem Sein, das immer schon da ist, jenseits von Rollen, Mustern oder Eigenschaften. Für mich ist TRAGER® ein Weg dorthin – über Berührung, über Bewegung, über die Erfahrung von Leichtigkeit.

Die Kunst der weichen Hände – Anatomie neu erlebt

Petra: Mich würde noch etwas ganz konkret interessieren, weil du ja auch Anatomielehrer bist. Im Alltag sind wir ständig im Greifen. Wie gelingt es dir, deine Hände so einzusetzen, dass nicht alles fest wird – in den Handgelenken, in den Schultern – und sich die Spannung nicht auf den ganzen Körper überträgt? Denn diese Spannung spürt ja auch der Mensch auf der Liege. Wir können viel Anatomie lernen, aber die TRAGER®-Arbeit öffnet noch einmal eine neue, frische Perspektive, die viele Aha-Momente schenkt.

Martin: Entwicklungsgeschichtlich ist das Greifen der Hände stark mit der Kieferaktion verbunden. Schon als Säuglinge greifen wir nach etwas und stecken es in den Mund – manchmal auch zum Leidwesen der Eltern. Wenn ich nun permanent Spannung in den Händen halte, zieht sich diese bis in die Schultern und den Nacken. Die Atmung wird eingeschränkt, und weil sie den Stoffwechsel, das Hormonsystem und die Versorgung des Körpers beeinflusst, entsteht ein Defizit. Myofasziale Strukturen passen sich an: Muskelfasern wandeln sich in bindegewebsartige Fasern um, weil sie weniger Energie verbrauchen. Festhalten ist also ein Überlebensmodus.
Als ich das verstanden habe, konnte ich es bei Klienten anders sehen. Wenn jemand sehr gehalten war, habe ich es nicht mehr persönlich genommen, sondern erkannt: Das war einmal notwendig, damit dieser Organismus überleben konnte. Die Frage ist: Wo liegt die Lösung?
Im TRAGER®-Ansatz, in den Mentastics wie in der Tischarbeit, geht es darum, Gewicht loszulassen. Alles, was ich fühlen kann, ist sofort präsent in meinem Geist – und dadurch auch losgelassen. Wenn ich festhalte, spüre ich nur die Anstrengung. Am Ende dieser Kette stehen Funktionsdefizite, Stoffwechselprobleme und Schmerzen.
Nerven sind für mich wie die Tentakel einer Seeanemone: feine Ausläufer, die nach Nahrung suchen. Je besser das Gewebe versorgt ist, desto mehr können wir fühlen. Babys zeigen das deutlich: Jede Zelle ist lebendig, jede Berührung wach. Milton Trager sprach vom „Ozean des Wohlgefühls“. Je mehr wir uns ihm annähern, desto freier und altersloser wird der Körper.
Und noch eine andere Perspektive: Im Buddhismus gibt es den Begriff Tanha – Festhalten, Anhaften. Wenn meine Hände das tun, folgt es einem geistigen Befehl. Je öfter ich wiederhole, desto stärker prägt es sich ein – körperlich wie geistig. Wer den ganzen Tag gräbt oder arbeitet, bewegt im Traum weiter seine Hände. So prägen wir unser ganzes Daseinsgebilde. Doch genau hier liegt auch die Chance: Wir können aktiv formen, loslassen lernen. Und das ist für mich der große Benefit der TRAGER®-Körperarbeit.

Wenn persönliche Themen zu echter Verbundenheit führen

Petra: Wir sind jetzt tief in die Anatomie eingestiegen. Dabei wird für mich noch einmal deutlich: TRAGER® wirkt nicht nur auf Muskeln, Faszien und Nerven, sondern auch auf unser inneres Erleben. Denn Loslassen im Körper ist immer auch mit dem Loslassen innerer Muster verbunden. Wie ist das bei dir persönlich – welche Themen bringst du selbst mit in diese Arbeit?
Martin: Natürlich bringe ich auch meine eigenen Themen mit in diese Arbeit. Ich bin geprägt von einer Generation, in der Bindungsstörungen fast selbstverständlich waren. Auch Verweigerungen und innere Widerstände gehören zu meinem Leben.
Und doch erlebe ich in der Arbeit mit TRAGER® diese besonderen Momente, in denen all das keine Rolle mehr spielt. Wenn in einer Sitzung oder in einem Kurs ein Raum entsteht, in dem zwei Menschen dasselbe fühlen – frei von Rollenbildern, frei von Erwartungen. Solche Augenblicke empfinde ich als seltenes, kostbares Geschenk.
Petra: Es sind Augenblicke, die uns erinnern, dass Transformation nicht etwas ist, das wir machen können. Sie geschieht. Wenn wir offen sind, wenn wir uns einlassen, dann verwandeln sich auch alte Muster.
In diesem Sinne bedeutet TRAGER® für mich nicht nur Körperarbeit. Es ist ein Weg, die eigene Lebendigkeit wiederzufinden. Ein Weg zu innerer Freiheit. Und gleichzeitig eine Praxis, die Verbundenheit schafft – mit mir selbst, mit anderen Menschen und mit dem Leben als Ganzem.

Ein Blick ins Heute – TRAGER® als Lebensweg

Petra: Wenn du heute zurückblickst – nach all den Jahren Praxis und Lehren – wie würdest du TRAGER® für dich selbst beschreiben?
Martin: Für mich ist TRAGER® längst kein „Werkzeugkasten“ mehr. Es ist ein Lebensweg. Ich könnte sagen: eine Praxis des Bewusstseins, die mich immer wieder an den Kern führt.
Die Sitzungen, die ich gebe, sind nicht nur für die Klient*innen heilsam – sie nähren auch mich. Und das Unterrichten hält mich lebendig. Die Neugierde hört nie auf. Ich entdecke immer wieder neue Nuancen in der Bewegung, im Kontakt, in der Resonanz.
Besonders in den Mentastics spüre ich das: Sie sind nicht etwas, das ich „nebenbei“ übe. Sie durchdringen mein Leben. Wenn ich gehe, sitze, atme – immer wieder tauchen diese Qualitäten von Leichtigkeit und Bewusstsein auf.
Petra: Also könnte man sagen: TRAGER® ist für dich eher ein Sein als ein Tun?
Martin: Ja, genau. Es geht nicht um Anstrengung, sondern um Hingabe. Je mehr ich in diese Haltung eintauche, desto klarer wird mir: Das ist ein nie endender Prozess. Ein Weg, der mich immer weiterführt – zu mehr Bewusstsein, mehr Freiheit, mehr Verbundenheit.

Inspiration im Alltag – Mentastics auf deinem Handy

Petra: Der Wahnsinn, was für ein sprudelnder Vulkan du bist! Was was ganz wunderbar ist. Martin, du hast etwas ins Leben gerufen, das viele Menschen inspiriert – einen kleinen WhatsApp-Kanal zu den Mentastics. Dort schenkst du uns jeden Tag zwei Minuten Inspiration. Das ist wie eine tägliche Erinnerung ans Gewahrsein. Manchmal sind es kleine GIFs aus der Tierwelt, manchmal ein Anatomie-Schaubild oder ein Mini-Video. Immer kurz, lebendig, leicht – und genau dadurch so wirksam. Ich finde, das ist ein wunderschönes Geschenk, das du der Welt machst. Ich werde den Link unbedingt auch in die Shownotes setzen.
Und ja, die Zeit ist schon weit fortgeschritten. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, wir könnten noch Tage, Wochen oder ein ganzes Leben weitersprechen – so reichhaltig ist dieser Austausch.

Abschluss – Die Essenz der Leichtigkeit

Petra: Vielleicht gibt es für dich am Ende noch eine Essenz, die du mit uns teilen magst. Etwas, das dir persönlich wichtig ist, um diesen Austausch ausklingen zu lassen?
Martin: Was in den letzten Jahren für mich immer deutlicher geworden ist, ist die Erkenntnis: Es ist alles schon da. Die Leichtigkeit, die Freiheit, das Fühlen – das steckt in jedem Menschen, auch wenn es manchmal überlagert ist. Selbst wenn mir jemand sehr ärgerlich oder fest begegnet: Auch in diesem Menschen ist diese Essenz da.
Und wenn so jemand auf meiner Liege liegen würde – selbst wenn wir uns vorher im Straßenverkehr noch angehupt hätten – dann würden wir genau diesen Teil gemeinsam wiederfinden. Das überzeugt mich zutiefst: Wir tragen das alle in uns. Auf dieser Ebene sind wir eins.
In Bayern sagt man: „Man ist sich einig.“ Genau das meine ich. Es ist ein Geschenk, wenn wir uns entscheiden, diesen Teil mehr zu kultivieren, ihn in den Vordergrund zu bringen und uns zu fragen: Wer bin ich in meiner Leichtigkeit? Wer bin ich in meinem Fühlen?
Das verbindet uns. Natürlich gibt es Unterschiede in Meinungen und Vorgehensweisen, aber die lassen sich verändern. Die Essenz bleibt. Auf dieser Ebene sind wir bewusste Wesen – voller Leichtigkeit und Wohlgefühl.
Für mich bedeutet das, dem zu vertrauen. Denn diese Haltung hat Wirkung. Sie ist ein Beitrag für die Welt, auf die eine oder andere Weise.

Petra: Mich berührt das sehr, dass unser Wesenskern unversehrt ist – dass er bleibt, egal was sich darübergelegt hat. TRAGER® holt genau diesen Teil wieder hervor, das Eigentliche, das schon immer da war.
Ich danke dir sehr, lieber Martin. Es freut mich, dass du heute da warst und dass die Menschen dich kennenlernen durften. Wer sich für die Ausbildung interessiert, wird dir in Deutschland sicher begegnen – in Mentastics, Anatomie oder in der Grundausbildung. Und natürlich kann man sich auch direkt an dich wenden.

Danke, dass du heute dabei warst, liebe Zuhörerin, lieber Zuhörer, bei Vom Leben berührt. Ich hoffe, du konntest Impulse mitnehmen und spüren, wie lebendig und tief die TRAGER®-Arbeit wirken kann.
Wenn dir diese Folge gefallen hat, freue ich mich, wenn du einen Kommentar hinterlässt, den Podcast abonnierst, weiterempfiehlst oder mir eine Bewertung dalässt. Und wenn du Lust hast, tiefer einzutauchen: Alle Infos zur Ausbildung findest du natürlich in den Shownotes.
Bis zum nächsten Mal – möge dein Leben dich sanft und bewusst berühren. Alles Liebe!

Petra: Tschüss, lieber Martin.
Martin: Bis bald.

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