Wie bewusste Körperwahrnehmung unseren Alltag und die (Trager®-) Körperarbeit verwandeln kann
Was wäre, wenn wahre Verbindung nicht in der Handlung, sondern in der Haltung geschieht?
In der Welt der (Trager®-) Körperarbeit ist Hook-up mehr als eine Methode. Es ist ein innerer Zustand – ein Einlassen auf das Jetzt, in dem wir mit dem eigenen Körper und dem Gegenüber in feiner Resonanz stehen. Hook-up bedeutet: ganz da sein. Wach. Offen. Zugewandt. Es ist keine Technik, sondern eine Qualität von Sein. 

Lesezeit 3 Min.

Was ist Hook-up?

Im Kontext der Trager®-Arbeit beschreibt Hook-up einen Zustand der achtsamen Präsenz: ein inneres Stillwerden, das Raum schafft – für Wahrnehmung, für intuitive Impulse, für echte Begegnung.

Milton Trager, der Begründer der Methode, nutzte den Begriff, um das „Eingeklinktsein“ in ein größeres Bewusstsein zu beschreiben. Hook-up bedeutet, mit sich selbst verbunden zu sein – körperlich, geistig und emotional – und aus dieser Verbundenheit heraus in Kontakt zu treten. Es ist eine stille Einladung an das Nervensystem, loszulassen.

Präsenz beginnt im eigenen Körper

Präsenz lässt sich nicht machen – aber sie lässt sich kultivieren.
Im Alltag sind wir oft im Kopf unterwegs, reagieren, planen, bewerten. Der Körper wird dabei leicht zum bloßen Funktionsträger. Doch echte Präsenz beginnt genau hier: beim Spüren. Beim Atmen. Beim Wahrnehmen, was gerade jetzt da ist.

Eine einfache Präsenzübung im Alltag kann sein:

    • Den Atem spüren, ohne ihn verändern zu wollen.
    • Die Füße am Boden wahrnehmen, den Kontakt zum Untergrund.
    • Kurz innehaltenund sich fragen: Wie fühlt sich mein Körper in diesem Moment an?

Diese kleinen Inseln der Aufmerksamkeit sind der Beginn von Hook-up – ein Zurückkommen in den Körper, ins Jetzt.

Hook-up in der Körperarbeit: mehr als Technik

In der Trager®-Arbeit ist Hook-up nicht nur Grundlage, sondern tragender Rahmen jeder Berührung. Der Behandler ist nicht „derjenige, der etwas tut“, sondern ein lauschender, mitfühlender Raumhalter. Die Hände sind wach – nicht nur technisch präzise, sondern innerlich angebunden. Sie sprechen und hören zugleich.

Dieser Zustand der inneren Weichheit, der Offenheit, überträgt sich. Nicht selten zeigt sich beim Klienten in solchen Momenten eine spontane Reaktion: ein tiefer Atemzug, ein Lächeln, ein Gluckern im Bauch. Das System erkennt: Hier darf ich loslassen.

Präsenz als gelebte Haltung

Hook-up ist auch eine Haltung im Leben. Es bedeutet, nicht im Autopilot-Modus zu funktionieren, sondern bewusst da zu sein – in Gesprächen, in Beziehungen, beim Essen, Gehen, Arbeiten. Es braucht keine perfekten Bedingungen. Es beginnt mit der Bereitschaft, wirklich hier zu sein.

Präsenz lässt sich schulen – nicht durch Kontrolle, sondern durch liebevolles Spüren. Die Trager®-Methode lädt dazu ein, auf achtsame Weise Beweglichkeit im Körper mit Leichtigkeit im Geist zu verbinden. Hook-up ist dabei kein Ziel, sondern ein Weg – und eine Einladung, immer wieder neu in die Verbindung einzutreten: mit sich selbst, mit dem Moment, mit dem anderen.


Essenz

Hook-up ist mehr als eine Methode – es ist ein Bewusstseinszustand, der den Alltag und die Körperarbeit verwandeln kann.
Wer sich auf diesen Weg der Präsenz einlässt, entdeckt oft: Die größte Kraft liegt in der Stille. In der Achtsamkeit. Und in der Fähigkeit, wirklich da zu sein.

Podcast hören oder hier lesen:

Hook-up – Die Kunst, ganz da zu sein

Wann ist eine Berührung wirklich berührend?

Hook-up ist ein Zustand reiner Präsenz – ein vollständiges Ankommen im Hier und Jetzt,
ein Gewahrsein, durchdrungen von tiefer Verbundenheit.

Wann geschieht es?
Wie fühlt es sich an?
Und wie komme ich dorthin?

Ist Bewusstsein nur möglich, wenn mein Körper Zeuge der Erfahrung wird – wenn meine Sinne wach sind und fühlen, was ist?

Im gegenwärtigen Moment anzukommen, ist nichts Kompliziertes.
Ich fühle meinen Atem, wie er fließt.
Meine Füße konturiert auf dem Boden.
Das Gewicht meiner Muskeln, wie sie der Schwerkraft folgen, schmelzen und sich lösen dürfen. Meine Wirbelsäule – aufgerichtet, sie schwingt ganz sanft wie Seegras im Wasser.

Wenn ich dich berühre und meine Sinne anwesend sind, dann fühle ich dich ganz.
Bin dankbare Zeugin.

Wenn meine Präsenz auf deine trifft,
geschieht Magie, vollständiger Kontakt – echte Verbindung.

Hände, die sprechen,
und gleichzeitig lauschend zuhören.

Alles darf da sein.

Es ist ein heiliger Moment,
manchmal nur ein Phänomen von einer Sekunde.

Und dann:
die Antwort des Körpers.
Ein tiefer spntaner Atemzug,
ein Gluckern und Murmeln im Bauch,
ein tiefes Loslassen oder seufzen.

Das ganze System sehnt sich nach dieser Qualität von Kontakt
und der darin liegenden, tiefen Entspannung.

Diese Präsenz ist ein Geschenk – für beide.
Regeneration, Erneuerung und reines Bewusstsein werden möglich.

Hook-up nährt, mehrt und verstärkt Ojas:
jene Lebenskraft, die aus den Augen funkelt und von innen her leuchtet.

Ich bin angekommen –
im Hier und Jetzt.

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