Erdung, Sicherheit und die Weisheit des Körpers – mit Friederike Tröscher
In der neuen Folge Vom Leben berührt spreche ich mit Friederike Tröscher, Body-Mind-Centering® Practitioner, Lehrerin und Direktorin der BMC-Ausbildung in Deutschland, über die Weisheit des Körpers – und darüber, wie Schwerkraft innere Sicherheit schenken kann. Wir sprechen darüber, wie sich Stress und Trauma im Körper zeigen – oft als feine, unbemerkte Spannung, als Festhalten, das einst Schutz war. Und darüber, was geschieht, wenn der Körper beginnt, dieser Spannung zu vertrauen und sie in Bewegung bringen darf.
Ein Gespräch über Körperweisheit, Vertrauen und die Kunst, Stabilität nicht herzustellen, sondern geschehen zu lassen. Als Bodyworker wirst du entdecken, woran du Schutzhaltungen erkennst – und wie du in deiner Arbeit Räume öffnest, in denen Loslassen möglich wird.
Hier kannst du die Zusammenfassung lesen – oder den Podcast anhören.✨
Der Körper als fühlendes Bewusstsein
Im Body-Mind Centering® (BMC) wird der Körper als lebendiges Bewusstsein verstanden – als ein Zusammenspiel von Zellen, Geweben, Flüssigkeiten und innerer Bewegung. Jede Veränderung im Körper bewirkt eine Veränderung im Bewusstsein – und umgekehrt.
Wenn wir die unterschiedlichen Körpersysteme erforschen – Skelett, Organe, Flüssigkeiten, Nerven, endokrine Strukturen – beginnen wir zu spüren, wie Körper und Geist einander fortwährend formen. Diese Erforschung geschieht nicht über Analyse, sondern über Erfahrung: Wahrnehmen, Bewegen, Berühren, Lauschen. So entsteht ein Wissen, das nicht im Kopf sitzt, sondern im Körper wohnt.
Wenn der Körper schützt
Wo der Körper festhält, schützt er, was einst zu viel war. Diese Schutzmuster sind keine Fehlhaltungen, sondern gelebte Strategien – feine Spannungen, die uns einst Stabilität gaben. Erst wenn Sicherheit erfahrbar wird, darf das Gewebe loslassen, darf sich der Atemraum erweitern, darf Bewegung wieder fließen. Aufrichtung geschieht dann nicht durch muskuläre Kraft, sondern durch Verbundenheit: Wenn Vorder- und Rückseite, Innenraum und Umgebung wieder in Beziehung treten. So wird der Körper dreidimensional erfahrbar – als Raum, der Halt und Beweglichkeit zugleich schenkt.
Sicherheit als somatische Beziehung
Sicherheit wächst aus Beziehung – zum Boden, zur Schwerkraft, zu uns selbst.
Sie entsteht, wenn Körper und Nervensystem erleben, dass Loslassen nicht Gefahr bedeutet, sondern Unterstützung. Dieses Vertrauen zeigt sich nicht nur in der Muskulatur, sondern in allen Geweben: in den Organen, in der Atmung, in der Zellbewegung.
Im BMC wird dies als lebendiger Dialog beschrieben – ein Gespräch zwischen Spannung und Weite, zwischen Halt und Fluss. So entsteht ein lebendiger Tonus, der uns auf Veränderungen antworten lässt, statt sie festzuhalten.
Berührung, Präsenz und Lauschen
In der Körperarbeit geschieht Veränderung nicht durch Technik, sondern durch Beziehung.
Wenn Hände lauschend werden, wenn Berührung weich und präsent ist, entsteht Vertrauen im Gewebe – ein Lernen jenseits von Worten.
So wird Körperarbeit zu einem Gespräch: zellulär, empfindend, antwortend.
Erdung als Weg nach innen
Erdung verbindet uns mit dem, was uns hält – und mit dem, was uns bewegt.
Wenn der Körper lernt, sich der Schwerkraft anzuvertrauen, entsteht innere Orientierung und Präsenz. Dann trägt die Erde, und das Leben fließt durch uns hindurch – still, kraftvoll und klar.
🎧 Hör dir die neue Folge an – und erlebe, wie Schwerkraft zur Verbündeten wird, wenn Stabilität aus Vertrauen wächst. ✨
Links
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