Energie folgt deiner Aufmerksamkeit – spürbar in der Körperarbeit
Es gibt Momente, in denen ich spüre: Meine Energie verändert sich.
Sie wird klarer, ruhiger, weiter. Oder sie zieht sich zusammen, wird eng und drängend.
Ich erkenne: Energie folgt meiner inneren Haltung.
Sie ist nicht einfach da – sie wird gestaltet.
Wenn ich in mir verankert bin, atme, wahrnehme, mich innerlich verbinde,
dann wird mein Kontakt – ob im Gespräch oder in der Körperarbeit – weich, offen, einladend.
Dann kann etwas geschehen.
Energie als Sprache der Begegnung
In der TRAGER® Arbeit ist Energie kein esoterisches Konzept, sondern spürbare Realität.
Sie zeigt sich in der Qualität meiner Hände, in meinem Tonus, in meiner Präsenz.
Wenn ich will, dass jemand loslässt, kann ich nicht ziehen oder fordern –
ich muss selbst im Zustand des Loslassens sein.
So wie die Shaolin-Mönche ihre Energie durch Zentrierung, Atmung und Achtsamkeit lenken,
lenken wir in der Körperarbeit unsere Aufmerksamkeit. Sie ist das Werkzeug, das alles bewegt.
Wenn ich zentriert bin, spürt mein Gegenüber das sofort.
Wenn ich ungeduldig bin, angestrengt, ehrgeizig oder müde – spürt es das ebenso.
Wie Energie sich im Körper überträgt
Was wir „Energie“ nennen, hat im Körper eine ganz reale Entsprechung.
Präsenz zeigt sich im Gewebe – besonders in den Faszien,
die als lebendiges Netzwerk jede Zelle, jedes Organ, jeden Muskel miteinander verbinden.
Wenn ich innerlich ruhig bin, weitet sich mein Gewebe.
Die Faszien beginnen zu gleiten, Flüssigkeit zirkuliert besser, der Tonus reguliert sich.
Bin ich dagegen angespannt oder will etwas erzwingen,
überträgt sich diese Spannung unmittelbar – durch Berührung, Haltung oder Atemrhythmus.
Das Nervensystem reagiert auf feinste Veränderungen: auf Druck, Temperatur, Rhythmus, Atem –
und auf die Qualität der Aufmerksamkeit, aus der heraus ich berühre.
In dieser feinen Wechselwirkung entsteht Resonanz. Begegnung wird zur körperlichen Kommunikation.
Die Resonanz des Nervensystems
Wir reagieren nicht auf Worte, sondern auf Zustände. Unser Nervensystem liest Schwingung, Haltung, Tonfall.
Wenn ich also Ruhe ausstrahle, kann Ruhe entstehen. Wenn ich mich selbst halte, kann mein Gegenüber gehalten sein.
Wenn ich neugierig bleibe, entsteht Sicherheit.
TRAGER® nennt das Hook-up: ein Zustand innerer Präsenz, Offenheit und nicht-wollender Aufmerksamkeit.
In ihm kann Energie frei fließen – und Begegnung geschieht.
Im Alltag – Energie gestalten statt verlieren
Auch außerhalb der Praxis gilt das gleiche Prinzip. Wenn ich mit jemandem spreche, der aufgebracht ist,
und ich bleibe verbunden mit meinem Atem, mit meiner Mitte, dann verändert sich die Situation.
Ich muss nichts „tun“. Ich bin einfach da – klar, wach, verankert.
Energie formt Kommunikation. Sie entscheidet, ob wir Druck erzeugen oder Raum öffnen.
Ob wir Widerstand oder Vertrauen nähren.
Eine tägliche Einladung
Vielleicht magst du heute beobachten, wie du mit deiner Energie in Kontakt gehst.
Wann du dich verlierst – und wann du verbunden bist.
Du musst nichts ändern, nur wahrnehmen. Schon das verändert alles.
Denn Präsenz ist kein Zustand, den man erreicht – sondern eine Bewegung, die immer wieder neu geschehen darf.
👉 Hier kannst du den passenden Podcast hören oder als Transkript lesen
Meine Energie gewinnt
In dieser Aussage steckt Kraft, Ladung und Selbstvertrauen.
Bin ich mir meiner Energie bewusst?
Welche Farbe hat sie? Welche Richtung? …
Wie verändert sich eine Begegnung, wenn ich meiner Energie gewahr bin?
Wie verändert sich meine Körperhaltung?
Bin ich klar und aufrecht – oder ein Fähnchen im Wind?
Erkennt meine Energie Grenzen an – und kann ich sie wahren?
Kann ich sie lenken, gestalten, zurücknehmen, verschenken?
Bin ich reflektiert – oder nur getriggert, genervt und angepisst?
Deine Energie ist einzigartig, unverkennbar,
wie ein Fingerabdruck im Universum.
Sie wirkt.
Sie berührt.
Einfach, weil du da bist.
Wie würdest du deine Energie beschreiben?
Ist sie offen, wach, warm, fließend?
Schenkt sie Vertrauen, Sicherheit?
Öffnet sie Türen und ermöglicht Begegnung?
Lebensenergie fließt durch die Adern des Seins.
Sie gewinnt an Fahrt, macht mich weit, macht mich froh.
Ich bin wie ein Jongleur:
Ich bestimme, mit welcher Energie ich spiele
welche ich nähre …
welcher ich Raum gebe –
und welcher nicht.
Ich entscheide.
In jedem Moment.
Ich bin wach und lebendig.
Die Lebensenergie fließt durch mich –
und durch alles, was mich umgibt.
Wir erschaffen Präsenz.
Ich bin Gestalterin, nicht Opfer meiner Energie.
Welche Form gewinnt heute? …
Welche Qualität?
Vielleicht spürst du gerade, wie deine eigene Energie jetzt ist?
Weich. Wach. Beweglich?
Oder vielleicht noch ein wenig zurückhaltend –
so wie Wellen, die sich erst sortieren, bevor sie wieder fließen.
Denn jedes Mal, wenn wir uns innerlich verankern,
wenn wir statt zu „wollen“ einfach präsent sind
wird unsere Energie zur Einladung.
Zur Einladung, dass auch der andere loslassen kann.
Bleib verbunden –
mit deinem Atem,
mit deiner Mitte,
mit dem Leben, das dich bewegt. …
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