Die Kunst, berührt zu werden – und was sie in uns bewegt
Es gibt Momente, in denen Berührung nicht einfach nur eine Geste ist – sondern ein Echo im Innersten. Eine Erinnerung an etwas, das wir vielleicht lange nicht gespürt haben: ein Gefühl von Verbundenheit, von Leichtigkeit, von ganz bei sich sein.
In der körperorientierten Arbeit, besonders im TRAGER® Ansatz, begegnet mir immer wieder dieses Staunen. Dieses stille Innehalten, wenn jemand plötzlich spürt: „Da ist etwas in mir, das atmen möchte. Das weich werden darf. Das gehört wird – ohne Worte.
Lesezeit 7 Min.
Die Sprache der Berührung
TRAGER® ist keine Technik, die man „macht“. Es ist eher ein Lauschen mit den Händen, ein fühlendes Begleiten. Die Bewegungen sind weich, schwingend, fast spielerisch. Und doch – oder gerade deshalb – geht etwas in Resonanz. Körper und Geist beginnen zu kommunizieren auf eine Weise, die nicht über den Verstand führt, sondern über das Empfinden.
Oft braucht es nur eine kleine Geste – ein sanftes Wiegen des Arms, ein achtsames Halten des Rückens – und etwas in der Tiefe beginnt, sich zu erinnern: So kann es sich auch anfühlen. So darf ich sein.
Räume, die wir erspüren
In meiner Arbeit entstehen Räume, die nicht auf jeder Landkarte stehen. Räume, in denen man nicht funktionieren muss. In denen es keine Anforderungen gibt – außer vielleicht die, sich selbst wieder näher zu kommen.
Manche Klient:innen nennen es die FühlBar, andere sprechen von der WunderBar. Begriffe, die poetisch klingen, aber tief verankert sind in realer Erfahrung. Denn in diesen Momenten entsteht tatsächlich etwas Wunderbares: ein Raum, in dem das Nervensystem aufatmen kann. In dem der Körper nicht mehr leisten, sondern einfach sein darf.
Ein zarter Geschmack
Vielleicht ist es schwer zu beschreiben, wie sich eine TRAGER® Sitzung anfühlt. Worte reichen oft nicht aus. Aber man kann es sich vorstellen wie einen zarten Geschmack auf der Zunge – etwas, das man nicht genau benennen kann, aber das lange nachklingt.
Ein Gefühl, das nicht laut ist, sondern leise. Nicht spektakulär, aber nachhaltig.
Wie ein inneres Lächeln, das bleibt.
Einladung zum Erleben
Wenn du neugierig bist, was Berührung – jenseits von Technik und Zielorientierung – in dir auslösen kann, dann lade ich dich ein: In einen Raum, der vielleicht keine Tür hat, aber einen offenen Moment.
In eine FühlBar. Eine WunderBar. Oder einfach: in deinen eigenen Körper, der längst weiß, was gut für ihn ist.
Lust auf mehr?✨
Du kannst „Ein Besuch in der FühlBar“ als Podcast hören oder hier lesen:
Transkript
Willkommen zu einer neuen literarischen Miniatur in meinem Podcast „Vom Leben berührt – Transformative Körperarbeit“.
Alle vierzehn Tage lade ich dich ein zu einem Moment der Einkehr, der Tiefe und der leisen Poesie.
Heute hörst du einen besonderen Text – geschrieben von Inga: Freundin, TRAGER®-Kollegin, Wellenschwester und in diesem Fall auch Klientin.
Seit zwei Jahren schreiben wir intuitiv – Woche für Woche – verbunden durch Sprache, Körperarbeit und die stille Kraft des Fühlens.
Ingas Miniatur nimmt dich mit an einen Ort jenseits des Gewohnten – in die FühlBar, vielleicht auch: die WunderBar?
Ein imaginärer Raum, inspiriert von realer Berührung.
Und vielleicht bekommst du beim Zuhören einen zarten Geschmack davon, wie sich eine TRAGER®-Sitzung anfühlen kann: leicht, berührend, belebend – und tief verbunden mit dem, was in dir lebendig ist. Lehn dich zurück. Und lass dich berühren.
Ein Besuch in der FühlBar
Mal wieder ausgehen und es mir so richtig gut gehen lassen – darauf habe ich wirklich Lust. Die FühlBar ist mein Geheimtipp, und ich habe dort bereits einen Tisch reserviert. Heute ist es endlich soweit. Erwartungsvoll mache ich mich auf den Weg.
In der FühlBar empfängt mich weiches Licht. Hier herrscht eine ruhige, fast lebendige Stille. Ein zarter Duft von Lavendel liegt in der Luft. Der Tisch in der Mitte des Raumes wirkt frisch bezogen, alles ist einladend. Sofort fällt der Alltagsstress von mir ab.
Woher diese besondere Magie des Raumes kommt, habe ich nie ganz verstanden. Doch jedes Mal ist es dasselbe: Ich betrete den Raum – und entspanne. Die Welt mit ihren Alltagssorgen bleibt an der Türschwelle zurück.
Ich bin Stammgast hier und werde entsprechend vertraut begrüßt. Die Inhaberin – denn hier ist alles Chefsache – erkundigt sich interessiert nach meinem Befinden. Dann stellt sie die entscheidende Frage: „Was möchtest du heute fühlen?“
Sie macht eine einladende Geste in Richtung Tisch. Ich folge ihr, strecke mich aus, mache es mir bequem. Wieder spüre ich, wie Spannung von mir abfällt und ich tief durchatme.
Sie sagt nicht: „Ich habe dieses oder jenes im Angebot.“ Nein – sie fragt, was ich heute fühlen möchte. So, als ob sie alles bedienen könnte. Und tatsächlich: Noch nie hat sie mich vertrösten müssen. Wie schafft sie es nur, mich immer wieder mit genau dem richtigen Gefühl zu begeistern?
Die Frage sinkt in mich hinein.
Was ist gerade in mir los? Was fehlt? Was wünsche ich mir?
Dann steigt die Antwort in mir auf.
Ich höre mich von innen heraus sagen: „Ich wünsche mir, dass dieser Druck von mir abfällt. Dieses Gestresstsein.“
Sie hört zu – mit echtem Interesse. Als wäre meine Antwort das Spannendste auf dieser Welt. Und dabei kommt sie mir selbst so banal vor. Wer will nicht weniger gestresst sein? Trotzdem gelingt es ihr, aus dieser scheinbar einfachen Aussage einen bedeutungsvollen Dialog entstehen zu lassen.
Ich fühle mich gehört. Gesehen. Das berührt mich.
Sie fragt weiter: „Wie fühlt sich der Stress in deinem Körper an? Und was möchtest du stattdessen fühlen?“
So sprechen wir weiter, in einem sanften und doch intensiven Austausch. Solange, bis sie genau weiß, welches Gefühl sie mir heute schenken wird.
Dann folgt das Menü – eine besondere Komposition aus Berührung und Bewegung. Zwischen den einzelnen Gängen fragt sie immer wieder nach. Lässt Raum zum Nachspüren. Alles ist sehr exklusiv, und ja – auch nicht gerade billig. Aber ganz ehrlich: Etwas anderes würde nicht zu dieser Erlesenheit passen.
Sie hat einmal zu mir gesagt: „Man kann nur weitergeben, was man selbst gefühlt hat.“
Ich weiß, dass sie regelmäßig auf Reisen geht, um ihre Fühl-Bar mit neuen Erfahrungen zu bestücken. Sie trifft sich mit Kolleg*innen – etwa in der Bettenburg, in Erlangen, Weigenheim oder Bad Honnef. Oder sie erzählt begeistert von Menschen aus den USA, die eine ähnliche Fühlbarkeit leben.
Diese Begegnungen sind ihre Vorratskammern. Denn die Gefühle, die sie weitergibt, sind in ihr selbst lebendig. Sie werden durch Austausch genährt, aufgefrischt und erweitert.
Dadurch ist alles, was sie anbietet, frisch gefühlt – nie abgestanden.
Als ich mich auf den Heimweg mache, fühle ich mich genährt. Beschwingt. Ganz – an Leib und Seele. Und kann kaum fassen, dass die FühlBar immer noch ein Geheimtipp ist.
Nachklang
Vielleicht spürst du noch den Duft von Lavendel in der Luft,
den Nachhall der Frage: Was möchtest du heute fühlen?
Ingas Text öffnet einen inneren Raum – einen Ort, der heilsam wirkt, weil er erinnert:
an die Magie von echtem Kontakt, an das Lauschen, an das berührt-Sein.
Wenn du dich näher für die Arbeit in der Fühl-Bar, intuitive Körperarbeit oder die TRAGER®-Ausbildung interessierst, findest du in den Shownotes mehr.
Links
- Was ist TRAGER®?
- Eine TRAGER® Sitzung in der „FühlBar“ ganz einfach online buchen
- Einführungstag, um TRAGER® kennenzulernen
- TRAGER® Level 1
- TRAGER® Ausbildung (Allgemeine Informationen)
- Feine Videos die die TRAGER® Prinzipien verdeutlichen
- Deutscher TRAGER® Verband
✍️ Hast du eigene Erfahrungen mit achtsamer Berührung gemacht?
Ich freue mich über deinen Kommentar – ganz gleich, ob kurz, persönlich oder fragend.