Die eigene Mitte spüren – mit Körpergewahrsein zu mehr Leichtigkeit, Klarheit und Verbundenheit
Was bedeutet es eigentlich, in der eigenen Mitte zu sein?
Und wie oft verlieren wir sie, ohne es überhaupt zu merken?
Im Alltag sind wir schnell außerhalb von uns selbst: im Denken, im Tun, in Erwartungen oder im Modus des Funktionierens. Der Körper bleibt dabei oft zurück – oder sendet Signale, die wir erst dann wahrnehmen, wenn es bereits zieht, schmerzt oder blockiert.
Doch es gibt einen Raum, zu dem wir jederzeit zurückkehren können: unsere Mitte. Sie ist kein statischer Ort, sondern ein lebendiger Erfahrungsraum. Sie lässt sich nicht erzwingen, aber sie kann erinnert werden – durch Gewahrsein.
Gewahrsein – die stille Kraft der Selbstwahrnehmung
Gewahrsein meint mehr als bloßes „Wissen“. Es ist ein gegenwärtiges, fühlendes Wahrnehmen – ohne Urteil. Es ist die Fähigkeit, in uns hineinzuspüren:
Wo bin ich gerade? Wie fühlt sich mein Körper an? Wie fließt mein Atem?
Wenn wir dieses Gewahrsein kultivieren, entstehen feine Veränderungen:
Die Atmung vertieft sich.
Der Körper wird durchlässiger.
Der innere Dialog wird stiller.
Und plötzlich ist sie da – die Mitte. Spürbar. Erdend. Tragend.
Die Rolle der TRAGER®-Körperarbeit: Den Körper erinnern lassen
In der TRAGER®-Methode geschieht genau das: Der Körper wird eingeladen, sich zu erinnern, wie Leichtigkeit, Freiheit und Natürlichkeit sich anfühlen.
Durch sanfte, schwingende Bewegungen, durch achtsame Berührungen und durch verbundene Präsenz entsteht Raum. Raum für Gewahrsein.
Es geht nicht um „richtige Haltung“ oder „Korrektur“, sondern darum, den Körper liebevoll wahrzunehmen – und ihm zuzuhören.
Typische Fragen in einer TRAGER®-Session könnten sein:
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Wie fühlt sich mein Becken heute an?
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Was braucht meine Wirbelsäule, um sich freier zu bewegen?
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Wo spüre ich Verbindung – zwischen Füßen, Bauch und Herzraum?
Dabei entsteht eine tiefe, stille Qualität von Präsenz. Eine, die nicht nur im Behandlungsraum wirkt, sondern weit darüber hinaus.
Die Mitte kultivieren – und was sie im Leben verändert
Wenn wir lernen, in unserer Mitte zu ruhen – körperlich wie innerlich – verändert sich unser ganzes Erleben.
Diese Veränderungen geschehen oft leise, aber kraftvoll:
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Mehr innere Ruhe: Wir werden weniger reaktiv, weil wir besser spüren, was wir wirklich brauchen.
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Klarere Entscheidungen: Die Mitte ist ein innerer Bezugspunkt, der uns Orientierung gibt – jenseits von Meinungen oder Mustern.
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Tiefere Beziehungen: Wenn ich mit mir selbst verbunden bin, kann ich auch dich klarer sehen – ohne Projektion, ohne Schutzpanzer.
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Mehr Lebendigkeit: In der Mitte wohnen nicht nur Erdung und Ruhe, sondern auch Kreativität, Sinnlichkeit, Spiel.
Hilfen zur Entwicklung der eigenen Mitte
TRAGER® kann der Beginn sein – oder eine wertvolle Begleitung auf dem Weg in die eigene Mitte. Auch außerhalb der Sitzungen lässt sich das Körpergewahrsein kultivieren:
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Mikro-Pausen im Alltag: Einen Moment innehalten, den Atem spüren. Wie stehe oder sitze ich gerade?
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Mentastics® (TRAGER-spezifische Bewegungsimpulse): Sanfte, spielerische Bewegungen – z. B. das Schwingen der Arme oder das Kreisen des Beckens – helfen, die Verbindung zum Körper zu erneuern.
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Berührung mit Achtsamkeit: Die eigene Hand auf den Bauch legen. Spüren. Nicht „machen“, sondern fühlen lassen.
Die Mitte ist kein Ziel, sondern eine Praxis.
Eine, die sich vertieft, je öfter wir uns ihr zuwenden – mit Neugier, mit Milde, mit dem Wunsch, in Beziehung zu treten: mit uns selbst, mit dem Körper, mit dem Leben.
Und manchmal genügt schon ein Augenblick des bewussten Spürens – und wir sind wieder da.
In uns.
Im Jetzt.
In der Mitte.
🎧 Hier kannst du die Podcastfolge hören oder das Transkript nachfolgend lesen.
In der Podcastfolge leite ich dich außerdem durch eine feine Körperreise, in der du deine eigene Mittellinie, das Spiel zwischen Spannung und Weite und die Balance von Aktivität und Ruhe erkunden kannst.
Willkommen bei „Vom Leben berührt“ – deinem Podcast für transformative Körperarbeit.
In dieser Folge begleite ich dich zunächst mit einem Text,
der – wie immer – aus dem freien Schreiben heraus entstanden ist:
eine Einladung, deiner Mitte zu begegnen – innerlich, fühlend, lauschend.
Im zweiten Teil führe ich dich durch einige einfache Mentastics –
eine achtsame Körpererfahrung,
die dich einlädt, das Gehörte nicht nur innerlich zu bewegen,
sondern auch verkörpernd zu verinnerlichen und ganz unmittelbar zu erleben.
Im Zentrum steht dabei deine zentrale Mitte – jene stille, lebendige Achse in dir, die dir im Alltag Stabilität, Leichtigkeit und innere Ausrichtung schenken kann.
Durch feine Bewegung im Stehen, stille Aufmerksamkeit und bewusstes, feines Spüren wird das Erleben dieser Mitte greifbar – als etwas, das dich trägt und zugleich in Bewegung hält.
Ich wünsche dir viel Freude beim Zuhören, Lauschen und Erfahren. 🌿
Der Schwung der zentralen Mitte
Schwerpunkt. Mittelpunkt. Zentrale Achse.
Auf und ab, hinein und hinaus.
In welchen Räumen halte ich mich auf?
Spüre ich meine Mitte? Mein Herz, meinen Stand?
Bin ich verbunden – mit mir, mit dem Leben, mit der Liebe in dir?
Das Unbewusste wirkt.
Treffsicher. Immer.
Kann ich meine Mitte lenken – durch Gewahrsein, durch fühlendes Verbundensein?
Kann ich sie mir zu eigen machen – als lebendigen Status quo?
Meine innere Haltung wird zum Fallstrick,
wenn alte Schutz- und Kampfmechanismen greifen –
und sie wird zum Augenöffner, wenn ich beginne, mit offenen, weichen Augen und Herzen zu sehen.
Wenn ich erkenne,
welche Prägungen sich zeigen –
und sie liebevoll annehme.
Wenn ich sagen kann:
Du bist willkommen.
Du bist richtig.
So, wie du bist.
Alles, was gerade geschieht, darf sein.
Es gibt nichts zu tun – außer dazubleiben.
Ich bleibe. Und ich sehe dich.
Ich fühle meine Mitte –
und ich spüre deine.
Unser beider Gewahrsein begegnet sich
an einem neuen, lebendigen, friedvollen Ort.
Wir machen uns auf,
lernen einander zu sehen
und begreifen die Magie des heilsamen Augenblicks.
Er breitet sich aus wie Wellen auf dem Wasser.
Er umarmt die Unendlichkeit,
während der Stein zum Mittelpunkt der Erde sinkt –
und ein Lied der Verbundenheit singt.
Mentastic
Wenn du möchtest,
lade ich dich nun ein,
diesem inneren Bild von Mitte und Verbindung
auch in deinem Körper Raum zu geben.
Nicht, um etwas zu erreichen –
sondern um zu lauschen,
wie sich deine Mitte zeigt,
wenn du ihr still begegnest.
Vielleicht spürst du den Wunsch,
das, was innerlich berührt wurde,
nun mit deinem Körper zu verbinden –
durch feine Bewegung, bewusstes Wahrnehmen, achtsames, liebevolles Spüren.
Ich lade dich ein zu einer kleinen Erkundung:
🌀 Wenn du stehst:
Wo spürst du gerade dein Gewicht?
Stehst du eher auf deinem rechten oder deinem linken Fuß?
Wie ist es, wenn du das Gewicht ganz langsam verlagerst – von einer Seite zur anderen?
Von rechts nach links – und wieder zurück.
In deinem Tempo.
Kannst du dabei deine Mitte spüren –
deine zentrale Linie entlang deiner Wirbelsäule?
Und was geschieht, wenn du beim Gewichtverlagern die Mitte verlässt? Kannst du sie dennoch wahrnehmen –
wie einen inneren Bezugspunkt, der bleibt, auch wenn du dich bewegst?
Nimm die feinen Unterschiede zwischen rechts und links wahr.
Und wie gleichen sie sich aus, wenn du ihnen Raum gibst – mit deinem Gewahrsein?
Erinnere dich im Laufe des Tages immer wieder daran –
ganz ohne Anstrengung,
einfach durch liebevolles Spüren.
Dann richte deine Aufmerksamkeit nach vorne und hinten:
Gibt es mehr Spannung in deiner Körpervorder- oder Rückseite?
Vielleicht braucht es einen Moment, um das zu spüren.
Du kannst auch erst beide Seiten bewusst in ihren Extremen erleben:
Zieh deine Vorderseite aktiv zusammen –
Brustkorb, Schultern, Bizeps, Daumen und Zeigefinger.
Dann betone die Rückseite –
streck die Brust, aktiviere die Rückseite deiner Arme, deinen Rücken, spann deinen Po an und die Rückseite deiner Beine. Wie fühlt sich das an?
Und dann:
Finde langsam den Weg zwischen beiden Polen.
Was verändert sich, wenn sich dein Tonus zwischen vorne und hinten ausgleicht?
Wenn er sich mittelt – weich und wach zugleich?
Spürst du eine dynamische, mühelose Aufrichtung?
Ein Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung –
zwischen Aktivität und Ruhe?
🌀 Spiele damit.
Lass dich ganz in dich hineinsinken, als würdest du förmlich hinein plumspen – den Tonus komplett loslassen.
Wie fühlt sich das an?
Und dann frage dich:
Was braucht es, um aus dieser Weichheit heraus wieder aktiv zu werden?
Was ist der kleinste Impuls, der dich in Bewegung bringt?
Vielleicht spürst du:
Du musst dich nicht entscheiden zwischen aktiv und passiv.
Beides darf gleichzeitig da sein.
Und genau dort –
in dieser feinen, stillen und entspannten Aktivierung –
liegt deine Mitte. 🌿
Outro
Bleib noch einen Moment mit dir.
Lass nachwirken, was sich gezeigt hat – in deinem Körper, in deinem Inneren.
Vielleicht begleitet dich der Schwung der zentralen Mitte durch den Tag.
Still, lebendig, ganz bei dir.
Danke, dass du da warst.
Bis bald – bei Vom Leben berührt. 🌿
Was denkst du darüber? ✨
Wie erlebst du deine eigene Mitte?
Welche Rolle spielt Körpergewahrsein in deinem Leben – vielleicht auch durch TRAGER® oder andere achtsame Berührungsformen?
Ich lade dich ein, deine Gedanken, Erfahrungen oder Fragen in den Kommentaren zu teilen.
Deine Perspektive bereichert diesen Raum – und vielleicht entsteht so ein stilles, lebendiges Gespräch zwischen uns.
Ich freue mich, von dir zu lesen. 💛