Intuitives Schreiben und die Magie der Berührung – im Gespräch mit Hanna Krstić
Hallo und herzlich willkommen bei Vom Leben berührt, deinem Podcast für transformative Körperarbeit. Hier kannst du nicht nur den Podcast hören, sondern auch das gesamte Gespräch mit Hanna Krstić nachlesen. Gemeinsam sprechen wir über die Magie des intuitiven Schreibens und ihre Verbindung zur Körperarbeit.
Lesezeit 17 Min. für die Kurzfassung, (7 Min. Lesezeit) klicke hier.
Mein Name ist Petra, und als international anerkannte Trager®-Instruktorin und Seminarleiterin für ganzheitliche Körperarbeit begleite ich dich gerne auf dieser Reise.
In dieser ersten spannenden Interview-Episode dreht sich alles um die Essenz des intuitiven Schreibens: Wie können kleine Schritte im kreativen Ausdruck tiefere Verbindungen zu uns selbst und anderen schaffen? Gemeinsam mit Hanna Krstić erkunden wir, wie Schreiben und Berührung uns unterstützen, neue Perspektiven zu entwickeln und authentisch in Kontakt zu treten. Es geht um den Kontakt und das Vertrauen in die eigene innere Stimme – und wie dies die Verbindung zu den Menschen, die in deine Praxis kommen, vertiefen kann. Außerdem teile ich, wie das Schreiben mich in meiner Selbstständigkeit unterstützt und ermutigt hat, neue Wege zu gehen.
Heute habe ich die große Freude, mit Hanna Krstić zu sprechen. Sie ist Ausbildungsleiterin der TouchLife-Schule für ganzheitliche Massage in Köln und eine wahre Künstlerin der Fühlsprache. Hanna hat ein wunderbares Buch veröffentlicht: Berührungspunkte von A bis Z. „Menschliche Berührung ist durch nichts zu ersetzen“ – wie wahr das ist!
Liebe Hanna, herzlich willkommen. Schön, dass du hier bist! Ich freue mich sehr darauf, mit dir gemeinsam das Thema des kreativen Schreibens zu erkunden und es in den besonderen Kontext der Körperarbeit zu stellen. Du hast ja auch 2020 eine Massage zusammen mit der lieben Jutta angeboten, an der ich teilnehmen durfte. Meine Frage an dich: Wie bist du selbst auf die Idee gekommen, Berührung und Schreiben miteinander zu verknüpfen? Gab es einen Moment oder eine Erfahrung, die dich besonders geprägt hat? Und magst du dich vielleicht selbst kurz vorstellen?
HANNAS WEG ZUM INTUITIVEN SCHREIBEN
Hanna: Na klar, Hallo, liebe Petra. Vielen Dank für die Einladung zu diesem Podcast – ein unerschöpfliches Thema! Wie gesagt: Mein Name ist Hanna Krstić, und ich leite die Ausbildung in Köln für die TouchLife-Massage, mit der ich nun schon seit fast 30 Jahren unterwegs bin. Das mache ich mit großer Freude.
Was soll ich sagen? Massage und kreatives Schreiben – da haben wir beide ein gutes Händchen für. Beide Methoden sind wie Werkzeuge, die einen Zugang zu sich selbst und anderen schaffen. Vor ungefähr 20 Jahren habe ich ehrenamtlich in Bosnien gearbeitet und dort kriegstraumatisierte Menschen behandelt. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich, und ich war auch 20 Jahre jünger. Damals habe ich gemerkt, wie sehr mich das Schreiben unterstützt hat. In dieser Zeit begann ich, intensiv Tagebuch zu führen.
Letztendlich wurde dieses Tagebuch später sogar im beruflichen und privaten Kontext veröffentlicht – obwohl das beim Schreiben gar nicht meine Absicht war. Ich habe damals festgestellt, wie das Schreiben mir half, mit meinen eigenen Gefühlen in Kontakt zu kommen. Es war ein Prozess, mich selbst zu begleiten, und das auf eine völlig bewertungsfreie Weise. Ich war so sehr verbunden mit meiner inneren Stimme, dass ich mich selbst besser kennenlernen und weiterentwickeln konnte. Das Schreiben war wie eine emotionale Stütze, um mir Dinge von der Seele zu schreiben.
Im Rückblick kann ich sagen, dass es mir sehr bei meiner Selbsterkenntnis und Reflexion geholfen hat. Es hat meinen Selbstausdruck gestärkt und mich durch diese mehrwöchigen Arbeitsaufenthalte getragen. Dort wurde ich mit Themen konfrontiert, die eine tiefgehende Auseinandersetzung verlangten. Das Schreiben war für mich befreiend und klärend. Gleichzeitig hat es meine Fähigkeit geschult, die Welt – und mich selbst – präziser wahrzunehmen.
Deshalb kann ich wirklich nur empfehlen, sich dem Schreiben zu widmen, um sich selbst besser kennenzulernen. Denn wenn wir uns selbst nah sind, können wir auch einen tiefen Kontakt zu anderen Menschen herstellen. Es hat viel mit Bewusstsein zu tun. Und für mich war ein entscheidender Aspekt: Ich habe mit der Hand geschrieben. Ich sehe mich gerade in einem kleinen Kämmerlein sitzen und schreiben. Das Schreiben mit der Hand war so wichtig, weil es für mich wie eine Verbindung zu meinem Inneren war.
DIE INITIALZÜNDUNG FÜR DIE SCHREIBWERKSTATT
Und jetzt mache ich einen Sprung: Teile dieses Berichts oder Auszüge aus meinem Tagebuch haben später auch viele Kolleginnen und Kollegen gelesen. Das war für mich eine echte Überwindung, das so offen preiszugeben. Unter anderem hat auch die liebe Jutta diesen Text gelesen – sie war letztlich die Initialzündung für unsere Schreibwerkstatt, die vor fünf Jahren zum ersten Mal stattgefunden hat.
Wir waren damals auf einem Seminar, an dem auch du, Petra, teilgenommen hast. Und dann hat mir Jutta – ich würde sagen, sie hat es mir gestanden – erzählt, wie sehr sie sich wünscht, Massage und Schreiben miteinander zu verbinden. Sie praktizierte das schon seit einer Weile, und ich fand es unglaublich beeindruckend, wie sie das gemacht hat. Da habe ich spontan gesagt: „Komm, Jutta, wir zwei Touch-Liferinnen rocken das jetzt einfach. Lass uns anfangen!“
Wie du ja weißt, war das eine sehr intensive Zeit – klärend und zugleich unglaublich kreativ. Während ich jetzt darüber spreche, wird mir noch bewusster, wie wichtig dieser Bogen war, um diese beiden wertvollen Handarbeiten, Massage und Schreiben, wirklich zu integrieren und auch zu etablieren. Es hatte auch etwas mit dem Loslassen von Kontrolle zu tun.
Petra: Für mich ist das eine Art Verkörperung. Schreiben – wie du es so schön beschrieben hast – ist ein „Fahrzeug“ zu mir selbst. Es ist wie ein Tor, durch das ich trete, ohne vorher genau zu wissen, was geschehen wird. Es ist nicht so, als würde ich vom Kopf her schreiben, gesteuert von Zielen, Regeln oder einer Leistungserwartung. Ich achte nicht auf Grammatik oder Struktur, sondern lasse mich ganz von meinem Inneren leiten. Oft überrasche ich mich dabei selbst. In unserer Schreibwerkstatt haben wir großartige Aufgabenstellungen gehabt. Wir haben massiert und anschließend unsere Erfahrungen – als Gebende oder Empfangende – zu Papier gebracht, ohne zuerst in einen verbalen Austausch zu gehen. Das Schreiben hat dabei ein völlig neues Erfahrungsfeld eröffnet. Dinge, die im Schreiben auftauchten, wären im Gespräch gar nicht zum Vorschein gekommen.
Hanna: Absolut, das verstehe ich sehr gut! Im Grunde ist es wie ein Weg „vom Herz in die Hand“. Genau wie bei der Massage. Und dein Bild von einem Tor finde ich wunderbar. Es erinnert mich an etwas: Früher hielt man bei Schwerhörigen ein Trichterhorn ans Ohr, um Töne besser zu hören.
Petra: Ja, genau – ein Trichter! Vielleicht ist das Schreiben wie so ein Trichter. Wie bei schwangeren Frauen, um die Herztöne des Babys zu hören. Genauso lauschen wir unseren eigenen Herztönen.
SCHREIBEN ALS MEDITATION UND VERBINDUNG
Hanna: Und manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass das Schreiben uns hilft, unsere innere Stimme zu hören. Denn wir sind so vielen äußeren Impulsen und Informationen ausgesetzt, dass wir oft abgelenkt sind. Wenn wir nicht geübt sind in Meditation – und ich muss hier einfügen, dass Massage ebenfalls wie eine Meditation wirken kann – verlieren wir leicht den Zugang zu uns selbst.
Petra: Genau, und Schreiben ist für mich auch Meditation. Es ist wie ein Zustandswechsel. Ich schreibe am liebsten früh morgens, wenn der Tag noch ganz unverbraucht ist, mein Alltagsbewusstsein noch nicht aktiv ist und ich noch nicht in den To-do-Modus gefallen bin. Zu dieser Zeit habe ich einen stärkeren Zugang zu meinem Unterbewusstsein. Beim Schreiben lasse ich meinen Körper sprechen, und das bringt mich in einen tiefen Zustand des Klärens und Orientierens. Es hilft mir – besonders in herausfordernden Situationen – mich neu auszurichten und gestärkt in den Tag zu gehen.
Hanna: Absolut, ich verstehe, was du meinst! Wenn wir uns die Zeit nehmen, uns selbst per Handschrift Ausdruck zu verleihen, schaffen wir uns Glücksmomente, die uns stärken. Es ist faszinierend, wie das Schreiben wirkt. Neben den biologischen Prozessen, die beim Handschreiben ablaufen – wie die Aktivierung verschiedener Gehirnregionen und der Einsatz von Muskeln – empfinde ich es als einen sehr komplexen und bereichernden Vorgang. Genauso wie die Massage. Beides sind für mich Wege, mit mir selbst verbunden zu bleiben, auch im Laufe eines herausfordernden Tages.
Denn im Laufe des Tages strömen so viele Informationen auf uns ein, dass wir oft nur noch reagieren. Das empfinde ich als unglaublich anstrengend. Wenn ich mir diese eigenen Inseln nicht schaffen würde, wäre ich, glaube ich, ziemlich „verstrobelt“. Um dieses Verstrobeln zu vermeiden, hilft mir das Schreiben. Es bringt mich immer wieder zurück in den Kontakt mit mir selbst, und von dort aus gelingt es mir, auch in Verbindung mit anderen Menschen zu treten.
Das Schreiben hat eine unglaubliche Kraft und Ausstrahlung. Das merke ich auch immer wieder, wenn wir gut vorbereitet in eine Behandlung gehen. Die Frage ist dabei: Was heißt eigentlich „gut vorbereitet“? Für mich bedeutet es, aus einer stabilen inneren Kraft heraus in die Begegnung zu gehen und sich dann überraschen zu lassen – genauso wie beim Schreiben. Manchmal weiß man ja vorher nicht, wie eine Behandlung genau verlaufen wird, ähnlich wie beim kreativen Schreiben. Es braucht diese intuitive Kraft, die einem sagt: „Wir kriegen das hin.“ Das ist einfach wunderbar. Neben den feinmotorischen Fähigkeiten ist diese innere Stärke ein ganz wichtiger Teil dessen, was wir in der TouchLife-Methode erleben und unterrichten. Es ist wirklich großes Kino – und ich kann es jedem empfehlen.
SCHREIBEN ALS ERDUNG UND QUELLE DES VERTRAUENS
Petra: Was das Schreiben betrifft, empfinde ich es auch als eine tiefe Erdung, ein intensives Verbundensein. Es ist dieses „Ich nehme mir Zeit“. Für mich bedeutet das: Ich schreibe jeden Morgen eine DIN-A4-Seite und lasse den Text einfach aus meiner Hand fließen. Wenn ich unten auf der Seite angekommen bin, höre ich auf, lege den Stift zur Seite, und es stellt sich so etwas wie ein inneres Vertrauen ein. Ich spüre, dass es gut enden wird. Es ist, als würde ich während des Schreibens eine innere Weisheitskraft anzapfen.
Oft entwickeln sich beim Schreiben Erkenntnisse, die mir nur durch Nachdenken niemals in den Sinn kommen würden. Der Text formt sich dabei ganz von selbst – wie von allein entsteht eine Einleitung, ein Hauptteil und ein Schluss. Das Unterbewusstsein scheint schon darauf eingestimmt zu sein, dass das Schreiben in sich rund wird, wenn ich unten auf der Seite angekommen bin.
Das erinnert mich an eine Erfahrung aus meiner Jugend. Früher, als ich in meinem ersten Beruf als Gärtnerin arbeitete, musste ich täglich pünktlich zur Arbeit kommen. Ich hatte kein Auto und war auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Es gab keinen direkten Weg – ich musste mehrmals umsteigen. Die Arbeit begann morgens um sieben Uhr, und jeden Tag stand ich voller Freude an der Straße, mit der inneren Gewissheit: „Ich komme pünktlich und gut an, und ich werde nette Menschen treffen.“ Und genauso war es. Dieses Vertrauen hat mich getragen.
Ähnlich empfinde ich es auch beim Schreiben: Dieses Vertrauen, dass die Antworten bereits in mir sind und sich im Schreibprozess zeigen werden, stärkt mich ungemein. Es vermittelt ein Gefühl von Selbstwirksamkeit. Ich sehe darin eine Parallele zum Erlernen eines Musikinstruments: Man kann es technisch nach Noten und Griffen lernen, so wie ich früher das Flötenspiel gelernt habe. Aber ich habe immer Menschen bewundert, die einfach improvisieren konnten – die vielleicht nicht einmal Noten lesen konnten, aber so präsent waren, dass sie sich im Moment einstimmen konnten: „Was braucht es jetzt? Verändert sich der Rhythmus?“
Hanna: Genau das ist auch in der Massage möglich. Es ist wunderbar, ein solides Handwerkszeug als Basis zu haben, aber dann braucht es die Fähigkeit, loszulassen und in einen Flow zu kommen. Wichtig ist dabei, sich selbst wertfrei zu begegnen – und genauso dem Klienten, der in die Praxis kommt. Wenn man diese Haltung einnimmt, können sich Rhythmus und Tempo von selbst verändern. Es entstehen stille Momente, die besonders wertvoll sind und in denen etwas ganz Neues entstehen kann.
GEMEINSAMES SCHREIBEN ALS KREATIVER PROZESS UND WEGBEREITER
Petra: Durch das Schreiben hat sich bei mir auch ein tiefes Urvertrauen gebildet. Es nährt mich – nicht nur in meinem Alltag, sondern auch in meiner Selbstständigkeit. Vor anderthalb Jahren habe ich mit einer lieben Trager-Kollegin und Freundin, der Inga, begonnen, gemeinsam zu schreiben.
Wir treffen uns einmal die Woche, und meistens wissen wir vorher nicht, worüber wir schreiben werden. Manchmal bringt einer von uns ein Wort, einen Satz oder eine Idee mit. Dann tauschen wir uns ein bisschen darüber aus, und während des Gesprächs entstehen Gedanken, Verbindungen und oft auch schöne Wortspielereien. Danach schreiben wir beide und lesen uns anschließend die Texte gegenseitig vor. Es ist wie eine Fortsetzung der Massage, nur eben mit Worten. Manchmal sprechen wir danach noch ein bisschen über unsere Texte, und dabei entstehen wieder neue Erkenntnisse.
Es ist ein unglaublich kreativer Prozess, der ganz aus dem Moment heraus entsteht. Sich darauf einzulassen, das ist ein Geschenk, das ich mir selbst mache. Über die Zeit haben sich viele Texte angesammelt, die ich oft nach dem Schreiben eingesprochen habe. Diese Sprachnachrichten habe ich dann manchmal an Freunde oder Kollegen verschickt. Immer wieder bekam ich dann die Rückmeldung: „Das musst du veröffentlichen.“ Irgendwann hieß es sogar: „Das musst du auf allen Plattformen veröffentlichen.“ Und ich dachte: „What? Wirklich?“ Aber dann habe ich mich entschieden, es zu tun. So kam es, dass ich die Texte auf YouTube und später auch auf Spotify als Podcast gestellt habe.
Zu Beginn des Jahres habe ich die ersten 21 Tage mit kleinen Inspirationen veröffentlicht. Ab dem 22. Tag gibt es nun alle zwei Wochen ein Interview. Und heute führen wir unser erstes Interview – deshalb war es mir so wichtig, mit dir über das intuitive Schreiben zu sprechen. Denn das Schreiben war der Einstieg zu diesem Podcast. Aus kleinen Schritten ist eine große Bewegung geworden. Hättest du mir vor einem Jahr gesagt, dass ich am 1. Januar einen Podcast starte, hätte ich geantwortet: „Du spinnst, das kann ich mir niemals vorstellen!“ Doch jetzt fühle ich nur Freude. Und Freude ist eine unglaubliche Kraftquelle.
Das Schreiben hat mich mit meiner intuitiven Kraft stärker verbunden. Wenn mir etwas im Leben begegnet, ein Impuls, dann sage ich heute oft: „Okay, ich gehe dafür.“ Das Schreiben hat mir Mut gemacht. Es sind diese kleinen Schritte, die Mut brauchen und die ich selbst gehe – diesen Mut möchte ich auch gerne weitergeben.
INTUITIVES SCHREIBEN: EIN TOR ZU MITGEFÜHL UND PRÄSENZ
Hanna: Ja, das klingt wunderbar! Ich finde, wie du es beschreibst, ist das intuitive Schreiben wirklich ein Tor zu einem größeren Raum. Es hilft uns, uns selbst besser kennenzulernen und mehr Mitgefühl für uns selbst zu entwickeln. Wenn wir vor einem leeren Blatt sitzen, reicht oft ein kleiner Anfang: „Das könnte sein vielleicht…“ – und schon geht es los. Ohne Zensur, ohne Gedankenkontrolle. Einfach drauflosschreiben und sich überraschen lassen. Manche schreiben eine DIN-A4-Seite, so wie du. Andere setzen sich ein Zeitlimit von 10 oder 20 Minuten. Beide Ansätze führen uns zu einem wertvollen Ziel: mehr Mitgefühl für uns selbst – und auch für andere.
Indem wir uns selbst begleiten, ohne uns zu bewerten, lernen wir, auch andere Menschen auf diese Weise zu begleiten und sie in ihrer Wahrnehmung zu unterstützen. Wenn wir den Fokus für uns selbst halten können, schulen wir gleichzeitig unsere Präsenz. Das ist genauso wichtig in einer Massagebehandlung: Mit sich selbst in Kontakt zu bleiben, aus diesem Kontakt heraus zu handeln und zu berühren, dabei offen zu bleiben für das, was sich zeigt. Diese Offenheit kann uns beide – Gebende und Empfangende – überraschen und ist ein echtes Geschenk.
Ja, Offenheit und Neugier sind der Schlüssel. Wie du sagst, ist menschliche Berührung durch nichts zu ersetzen. Genau deshalb habe ich diesen Satz als Untertitel für mein Buch gewählt. Möge Berührung – sowohl innerlich als auch äußerlich – immer der Friedensarbeit dienen.
Petra: Vielen Dank, Hanna! Ich werde in den Shownotes auf dich und die TouchLife-Schule verlinken, damit die Hörer sehen können, wo sie die Ausbildung machen können. Außerdem wird es einen Link zur Schreibwerkstatt geben, die Jutta und Heike am 8. und 9. November gestalten. Ich bin so dankbar, dass wir dieses wundervolle Thema gemeinsam beleuchten und ein bisschen tiefer eintauchen konnten. Ich hoffe, dass es euch inspiriert, ebenfalls anzudocken.
EIN INSPIRIERENDER ABSCHLUSS
Petra: Ganz herzlichen Dank, liebe Hanna, für dein Hiersein, für dein Wirken und für dein wunderbares Buch. Zum Abschluss möchte ich noch etwas vorlesen – ich habe heute Morgen einfach eine Seite aufgeschlagen und diese Zeilen gefunden:
Schwimmen
„Ich liebe das Meer und schwimme für mein Leben gern. Manchmal schwimme ich mit meinen Klientinnen und Klienten auf einer Welle. Manchmal trennen uns Kontinente. Während der Massage tauchen wir immer gemeinsam ein in den Ozean des Lebens. Der Körper eines Kindes besteht bis zu 75 Prozent aus Wasser. Im Erwachsenenalter ist der Anteil geringer, da mit zunehmendem Alter die Fähigkeit abnimmt, Wasser zu speichern. Mir kommt es mit zunehmendem Alter so vor, als lege bei der Massage ein Meer aus Vertrauen vor mir, in das ich hineinspringe. Ich lasse mich von den Wogen leiten, um zu finden, was wirkt, und um zu achten, was ist.“
Petra: Das ist genau das, was auch das intuitive Schreiben zum Ausdruck bringt.
Hanna: Wunderbar. Alles Liebe dir von ganzem Herzen.
Petra: Dir auch. Bis bald. Tschüss.
Links
🌸 Die Webseite von Hanna KrstićPraxis und Schule für TouchLife Massage Köln
🌸 Das Buch von Hanna Kristić –Berührungspunkte von A-Z
🌸 TouchLife achtsamkeitsbasierte Massage:Ausbildung und Behandler-Adressen
🌸 Massage-Schreibwerkstattmit Jutta Hartmann-Schulte und Heike Philipps am8-9. November 2025
Ressourcen
😊 Podcast #011 Die Bedeutung des Schreibens
😊 Blog: Gespräche mit Gott – Durch intuitives Schreiben